Wir nehmen nichts von Homosexuellen…

Juni
6

Ich bin ja nun wirklich frei ob jeden Verdachtes, ein vehementer Kämpfer für die Rechte der homosexuellen Mitbürger unseres Landes zu sein. Leben und leben lassen ist ja hier mein Motto und in einigen Bereichen habe ich, muss ich ehrlich eingestehen, eher extrem konservative Ansichten, z.B. was das Adoptionsrecht gleichgeschlechtlicher Paare angeht. Aber darum geht es hier nicht, hier soll es um eine himmelschreiende Ungerechtigkeit gehen, um eine Diskriminierung allererster Güte, die mit, nennen wir das Kind beim Namen, Menschenleben spielt!
Wusstet ihr, das es in Deutschland Männern, die (auch nur gelegentliche) homosexuelle Kontakte pflegen, untersagt ist, als Blut- und Organspender tätig zu sein? Mit welchem Recht bitte? Häufig wechselnde Sexualpartner? Lachhaft, Promiskuität ist kein Privileg der Schwulenszene. Erhöhte Risikogruppe? Dafür gibt es entsprechende Testverfahren und sorry, sich ab und an mal die Kimme zu versilbern oder versilbern zu lassen ist ja wohl kaum damit zu vergleichen, sich auf dem Bahnhofsklo mal nen Schuss zu setzen.
Das geht soweit, dass das Rote Kreuz zwar Blutspenden dieser „Riskogruppe“ annimmt, dann aber umgehend vernichtet. So kann man wenigstens sagen, das man alles annimmt.
Aus irgendwelchen Gründen ging ich bisher davon aus, das Blut- und Organspenden sowieso auf die üblichen Krankheiten getestet werden. Von daher gibt es überhaupt keinen Grund, eine nicht gerade geringe Bevölkerungsgruppe auf brutalste Art und Weise zu diskriminieren.
Aber nicht nur Blutspenden sind betroffen, auch Organ- und Knochenmarkspenden. Jeder weiß, wie schwer es ist, einen passenden Knochenmarkspender zu finden. Wenn man denn dann diesen Jackpot gezogen hat und der willige Spender jagt auch zumindest ab und an mal am eigenen Ufer, dann hat man verloren. Dann gibt es keine Spende….lieber tot als… ja was eigentlich?
Vollkommen skurril wird es dann im Bereich der Organspenden, selbst im Bereich der Lebendspende: Nehmen wir an, jemand ist nierenkrank und braucht dringend eine Spenderniere. Sein eigener Sohn käme als Spender in Frage und wäre auch gern bereit dazu, seinem alten Herrn das Weiterleben zu ermöglichen. Aber er lebt auch seit etlichen Jahren in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung. Nix ist, vergesst es. Das geht nicht! Eine schwule Leber? Wo kommen wir denn da hin?
Konstruiertes Beispiel? Nope, gerade eben im Bekanntenkreis passiert, daher hier dieser Artikel!
Andauernd sind die Medien voll mit Meldungen darüber, dass Spenderblut knapp wird und man dringend mehr Spenden benötigt. Gleichzeitig verzichtet man auf ca. 6 Millionen Blutspenden jährlich, nur weil die sexuelle Ausrichtung der Spender nicht genehm ist. Wohlgemerkt, die Ausrichtung, NICHT die eventuelle Ausschweifung, bzw. deren Häufigkeit. Jemand, der wöchentlich durch 6 verschiedene Betten hüpft (weil, am 7. Tag soll man ja ruhen), ist ein gern gesehener Spender, solang er in fremdgeschlechtliche Betten hüpft. Jemand, der seinem Partner seit 20 Jahren treu ist hingegen, darf nicht spenden, wenn sein Partner das selbe Dingen zwischen den Beinen hat, als er selbst!
Vereine wie Schwules Blut e.V. haben sich zum Ziel gesetzt, diesen Missstand zu veröffentlichen und benötigen daher jedwede Unterstützung. Auf deren Seite findet ihre weitere Informationen zu dem Thema und auch Muster-Protestbriefe.
Mal drüber nachdenken und vielleicht auch mal daran denken, das es euch selber (hoffentlich) scheißegal ist, ob das Blut, das ihr in eure Venen gepumpt bekommt, von einem Hetero- oder Homosexuellen stammt, solange es euer Leben rettet.

 

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