Warum Do It Yourself im Metal wieder wichtiger werden sollte

März
24

600px-CD_autolev_cropEs ist irgendwie zum heulen: Die Musikbranche befindet sich im Umbruch, die Verkäufe von Tonträgern brechen ein (Natürlich vor allem in den Bereichen, wo eher Plastik, denn Kunst geboten wird, der Metalbereich ist da noch relativ verschont)und Geld verdienen Bands heute nur noch mit Merchandise und Liveauftritten. Die Rolle der Musiklabels hat sich gewandelt, ist annähernd obsolet geworden in der heutigen Zeit, jedenfalls, was ihre alten Aufgabengebiete angeht. War es früher die Finanzierung von Studioaufenthalten und den Vertrieb der fertigen Alben, verstehen sich Labels heute lieber als Dienstleister, die zwar immer noch dieselben Dienstleistungen anbieten, aber die Bands nun massiv an  den entstehenden Kosten beteiligen wollen. Was vor 20 Jahren noch Abzocker waren (Ich erinnere mich da an ein Label, das mehrere Sampler mit jeweils 4-5 Bands veröffentlicht hat, bei denen die beteiligten Bands 5000 DM(!!!) auf den Tisch legen mussten, um dafür eine Woche Studiozeit und pro Bandmitglied eine (!) CD zu bekommen. Ein Traum, sag ich da nur! Allerdings nur für das Label…), ist heute ein etabliertes Geschäftsmodell. Heutzutage muss eine (junge)Band oftmals nicht nur ein fertig produziertes Album mitbringen, nein, es muss sich auch an den Vermarktungskosten etc.pp. beteiligen und natürlich will das Label zusätzlich noch am Merchandise und an den Livegagen verdienen, weil, so das Argument der Labels, die Bands ja natürlich durch das Label überhaupt erst an Auftritte rankommt und dadurch überhaupt erst Merchandise verkauft werden kann.

Ist natürlich ziemlicher Bullshit! Klar kann einem ein renommiertes Label helfen, bekannter zu werden, aber das ist doch die Aufgabe des Labels und eigentlich sollte das Label sein Geld damit verdienen, was es eigentlich macht: Tonträger verkaufen! (Wer übrigens meint, das eine Band an den Tonträgern gut mit verdient, sollte sich klar machen, das sich die Tantiemen bei „kleinen“ Bands im maximal mittleren zweistelligen Centbereich erwähnen und das Label erst mal alle Kosten wie Studio, Produzent oder Werbung erst mal wieder einbehält).

Aber mal im Ernst: Braucht eine junge Band überhaupt noch Labels (zumindest wenn sie gegen Kostenbeteiligung arbeiten)? Ich denke nein: Ich kann natürlich nur für den Metalbereich reden, aber hier gibt es eine gesunde Undergroundszene, die Konzerte organisiert, Reviews schreibt und alles andere macht, was Labels auch machen/organisieren können. Ohne jedoch ihnen vorab exorbitante Summen in den Rachen schmeißen zu müssen und im schlimmsten Fall noch Jahre einem Knebelvertrag zu unterliegen. Klar, ist mehr Arbeit, seine Facebook und Bandcampseite selber betreuen zu müssen, selber Angebote für Merchandise einholen zu müssen und sein Album selber zu vertreiben. Egal ob Kleinstauflagen oder direkt eine etwas größere Menge an Alben, eine CD brennen oder pressen lassen, ist heute kein Hexenwerk mehr, im Gegenteil. Shirtagenturen gibt es im Dutzend, die euer Merch zu fairen Preisen produzieren. Der Vorteil liegt auf der Hand: Ihr könnt euer Album, euer Shirt für 8-10€ vertickern und verdient immer noch mehr daran, als wenn dies ein Label für euch macht. Vom direkteren Kontakt zu den Fans ganz zu schweigen. Ne Band bedeutet Arbeit, alles andere zu denken ist utopisch! Aber eure Arbeit kann weit schneller Früchte tragen, wenn ihr sie selber macht. Denn für Euch seit ihre die wichtigste Band! Für ein Label sind die meisten Newcomer eher ein Abschreibungsobjekt…

Vielleicht nutzt ja jemand diesen Artikel als Denkanstoß!

 

Leave a Reply